Zentrales Anliegen der Serie CP_MADONNA ist, die Wirkungsweise von kollektiven, mythologischen und ideologisch geprägten Mutterbildern unserer digitalen Gegenwart auf den weiblichen Körper und und die weibliche Identität zu untersuchen und dabei das Spannungsverhältnis von „Natur“ und „Kultur“ in Bezug auf Mutterschaft und weibliche Identität auszuloten. Ausgangspunkt der Untersuchungen sind öffentliche Youtube Videos. Die eigentliche Arbeit entsteht durch ein mehrschichtiges System aus Überzeichnungen, Umwelteinflüssen, und erneutem Fotografieren. Dieser Arbeitsansatz entspringt dem Anliegen, die Verführungskraft des Digitalen zu hinterfragen und das Motiv durch die „sanfte Aneignung“ des Re-Fotografierens und Be-Zeichnens in eine unmittelbar berührte Realität zurück zu holen. Ich verstehe mein künstlerisches Forschungsprojekt als den Versuch einer positiven Dekonstruktion. Es ist ein bildnerischer Ansatz, die Ambivalenz der zeitgenössischen Mutterschaft zwischen Maria und Medea, Altruismus und Narzismus, #loveforever und #regrettingmotherhood als mögliche Immanenz weiblicher Identität zu beleuchten.