In dieser mehrteiligen fotografischen Arbeit setze ich mich mit dem Thema des „Mensch-Werdens“, der menschlichen Geburt auseinander. Als Tabu-Thema in den künstlerischen Disziplinen so gut wie ausgeklammert, geht es für Mutter und Kind um nichts weniger als um eine existenzielle, körperliche und mentale Grenzerfahrung. Mein Projekt „La Source/ Die Quelle“ möchte eine Hommage an den Anfang unseres Lebens sein, in dessen Zauber das Ende bereits eingeschrieben ist. Einzigartig fragil und zugleich kraftvoll stellt sich dieser Moment für jede einzelne der Frauen dar. Gleichzeitig möchte ich mit dieser Arbeit die Vulgarität und Zweischneidigkeit unserer digital vernetzten Konsumgesellschaft aufzeigen, denen sich die Gebärenden bewusst oder unbewusst aussetzen. Hier gibt es scheinbar keine Diskrepanz zwischen maximaler Intimität und größtmöglicher Öffentlichkeit. Meine Arbeit verstehe ich als Versuch, den intimen und fragilen Moment der Entäußerung, wie er auf dem Bildschirm geschieht, zurück zu geben und zu bewahren. „La Source/ Die Quelle“ ist ein serielles und über die Jahre fortlaufendes Projekt. Denn erst die Vielzahl der unterschiedlichen Frauengesichter verschiedener Nationen ergibt in der Gesamtheit vielleicht eine Ahnung von dem, was „zur Welt bringen“ meint.